Schnellstraßenbahn

Das mit Abstand schnellste Verkehrsmittel in Wolgograd ist die Schnellstraßenbahn, eine Kombination aus U- und Straßenbahn (sie wird daher auch als Unterirdische Straßenbahn oder Metrotram bezeichnet).

Die insgesamt 17,3 km lange Metrotramstrecke hat 22 Stationen. Der unterirdische Teil im Stadtzentrum ist 7,1 km lang und umfasst sechs Stationen. Der oberirdische Teil wurde aus einer gewöhnlichen Straßenbahnlinie umgebaut. Die Strecke verläuft entlang des Lenin-Prospekts durch fünf Stadtbezirke und verbindet den Norden Wolgograds mit dem Zentrum. Vom Stadtzentrum bis Mamajew Kurgan benötigt man kaum mehr als fünf Minuten.

Die Idee zum Bau einer Schnellstraßenbahn entstand Anfang der 1970er Jahre. Aufgrund seiner geographischen Ausdehnung stand Wolgograd vor einem erheblichen Transportproblem. Damals gab es Metros jedoch nur in den russischen Millionenstädten, Wolgograd mit seinen „nur“ 800.000 Einwohnern gehörte noch nicht dazu. Doch 1984 wurde in Wolgograd die erste und einzige Schnellstraßenbahn Russlands in Betrieb genommen.

Nur die unterirdischen Stationen im Zentrum haben einen Fahrkartenschalter. Die Tickets werden an einem Drehkreuz entwertet. Ansonsten bezahlt man direkt beim Fahrkartenkontrolleur in der Straßenbahn. Die Metrotram verkehrt in der Zeit zwischen 6-23 h.

Die Wolgograder Metrotram

  • Die Wolgograder Metrotram ist einzigartig. In der Forbes-Liste der 12 interessantesten Straßenbahnlinien der Welt belegt sie Platz 4.
  • Die Durchschnittsgeschwindigkeit der Schnellstraßenbahn beträgt 22,7 km/h (zum Vergleich: Die normale Straßenbahn kommt durchschnittlich auf gerade einmal 16 km/h). Für die Gesamtstrecke von 17 km braucht man etwa 30 Minuten.
  • Rund 50 Mio. Fahrgäste nutzen jährlich die Wolgograder Metrotram. In den ersten Jahren betrug die Zahl der Fahrgäste etwa 100.000 pro Tag.
  • Die unterirdischen Stationen wurden so gebaut, dass man die Linie bei Bedarf in eine vollwertige U-Bahn mit Hochbahnsteigen umrüsten kann.
  • Die unterirdischen Stationen haben alle GSM-Mobilfunkempfang.

Die ersten im Internet veröffentlichten Bilder der Metrotram hielt man für Fotomontagen. Mittlerweile konnten jedoch zahlreiche Augenzeugen die Online-Community überzeugen, dass die unterirdische Schnellstraßenbahn kein Mediengag ist.