Geht man vom Platz der Gefallenen Kämpfer auf der Heldenallee geradeaus in Richtung Wolga, so gelangt man zur Zentralen Uferpromenade. Man kann aber auch am Prospekt Lenina rechts oder links abbiegen und den Grünstreifen in der Mitte der Straße entlangspazieren.
Auf der linken Seite liegt neben der Hauptpost das Hotel Intourist (Gostiniza „Inturist“), eins der ältesten Hotels der Stadt. Es wurde 1957 erbaut und ist ein Architekturdenkmal des 20. Jahrhunderts.
Rechts sieht man das Hotel Wolgograd (Gostiniza „Wolgograd“). Es wirkt wie ein Spiegelbild des Intourist, doch seine Geschichte erstreckt sich bis in Zarizyner Zeiten zurück. Im Jahr 1890 baute der Kaufmann Wassili Woronin hier das erste Luxushotel der Stadt – das Hotel Stolitschnije nomera. Dort versammelte sich alles, was Rang und Namen hatte, zu Konzerten und Literaturabenden, man speiste in dem von französischen Köchen geführten Restaurant oder tätigte seine Einkäufe in den Geschäften im Erdgeschoss des Hotels. 1955 wurde das Hotel fünfstöckig ausgebaut und erhielt im selben Jahr den Namen der Stadt: Stalingrad. 1961 wurden Stadt und Hotel in „Wolgograd“ umbenannt.
Die Heldenallee (Alleja Gerojew) wurde nach den Helden der Stalingrader Schlacht benannt und stammt wie so vieles andere in der Stadt aus den 50er Jahren. Die Alleja Gerojew ist eine breite Fußgängerzone, die den Platz der Gefallenen Kämpfer (Ploschtschad Pawschych Borzow) mit dem Hafenkai verbindet.
1942-1943 wurden die gefallenen Verteidiger Stalingrads neben den Helden des Bürgerkrieges begraben. In Erinnerung an die Toten steht auf dem Platz ein Obelisk aus Granit, vor dem ein ewiges Feuer brennt. Jeden Tag kann man hier vormittags den Wachposten Nr. 1 sehen – eine Ehrengarde der besten Wolgograder Schüler. Samstags legen oft junge Ehepaare Blumen am ewigen Feuer nieder.
Ein Stück weiter von dem Ewigen Feuer liegt rechts das Grab von drei Männern verschiedener Nationalitäten, die im Kampf um Stalingrad Heldenmut bewiesen haben: der Spanier Rubén Ruíz Ibárruri, der russische Pilot Wladimir Kamenschtschikow und der Tatare Chafis Fattjachutdinow. Als Denkmal und Symbol für den Sieg des Lebens über den Tod steht davor eine altehrwürdige Pappel, die als einer von wenigen Bäumen die heftigen Kämpfe der Stalingrader Schlacht überstanden hat.
Rechterhand sehen wir die Medizinische Universität, und linkerhand das berühmte Kaufhaus Univermag. Hier wurde im Jahr 1943 der deutsche Generalfeldmarschall Friedrich Paulus gefangen genommen. Heute befindet sich im Keller das Museum „Gedächtnis“ (Pamjat), das diesem Ereignis gewidmet ist. Einige Schritte weiter sieht man das Puppentheater (Teatr kukol). Geht man die Allee von der Innenstadt in Richtung Wolga entlang, kommt man am Jungen Theater (Molodjoshny teatr) vorbei.
Wir überqueren den Prospekt Lenina und sehen linkerhand Richtung Uferpromenade stehen auf beiden Seiten der Allee Gedenktafeln mit den Namen der Wolgograder Helden der Sowjetunion und Träger des Ruhmesordens 3. Klasse und der Helden der Sowjetunion, ausgezeichnet in der Schlacht von Stalingrad. Dank ihrer zentralen Lage und der Nähe zu mehreren Theatern ist die Alleja Gerojew einer der beliebtesten Treffpunkte der Stadt, mit zahlreichen Cafés, Restaurants und Andenkenläden.
Abends entfaltet die Allee einen ganz besonderen Reiz, denn dann wird sie in ihrer ganzen Länge von einem Sternenhimmel aus LED-Lämpchen beleuchtet. Die Alleja wird von Wohnhäusern im Stil des sozialistischen Klassizismus gesäumt.
Der Lenin-Prospekt (Prospekt Lenina) ist die Hauptverkehrsstraße und neben der Uferpromenade die zentrale Flaniermeile für die Einwohner und Besucher Wolgograds. Auf dem
In Richtung Lenin-Platz befinden sich gleich mehrere Universitäten. Dort, wo sich Lenin-Prospekt und Uliza Gagarina kreuzen, liegt die Wolgograder Filiale der Russischen Akademie für Volkswirtschaft und Staatsdienst. Etwas weiter stehen sich die zwei ältesten Hochschulen der Stadt gegenüber: die Sozial-Pädagogische Universität und die Technische Universität. Wundern Sie sich übrigens nicht, wenn Sie beim Spaziergang plötzlich ein kleines „Erdbeben“ unter den Füßen spüren. Dieses Erlebnis ist völlig ungefährlich: Direkt unter dem Grüngürtel verläuft die Linie der Wolgograder Metrotram.
Infokasten: Das Autofahrer-Denkmal (Pamjatnik awtomobilistu)Das Denkmal wurde am 28. Oktober 2012, dem Tag der Autofahrer, eingeweiht und befindet sich auf der Uliza Komsomolskaja gegenüber dem Einkaufszentrum Diamant. Die Bronzestatue zeigt Adam Koslewitsch, einen Rennfahrer aus dem sowjetischen Kultroman „Das goldene Kalb“ von Ilja Ilf und Jewgeni Petrow. Koslewitsch sitzt auf einem Autoreifen, in den Händen hält er ein Steuer. Die Wolgograder glauben, dass das Denkmal ihnen hilft, problemlos die Führerscheinprüfung zu bestehen, und sie vor Pannen und Unfällen behütet. Für unfallfreies Fahren muss man einfach das Steuer des Denkmals reiben. Viele Autofahrer grüßen das Denkmal im Vorbeifahren gerne mit einem lauten Hupen.