Die kleine Stadt Kamyschin, 180 km nördlich von Wolgograd entfernt, gilt seit langem als die sogenannte Wassermelonen-Hauptstadt Russlands. Im Jahre 2015 wurde dieser Titel der Stadt offiziell verliehen.

Schon Peter der Große war begeistert, als er 1722 örtliche Wassermelonen kostete und befahl den Anbau der Köstlichkeit mit einem Salut zu feiern.

Jedes Jahr feiert die Stadt Kamyschin gegen Ende August/ Anfang September das Wassermelonen-Festival, bei dem natürlich die Frucht im Mittelpunkt steht und bei dem unterschiedliche Sorten bestaunt und verköstigt werden können. Das Festival ist eines der beliebtesten in der Region und zieht jährlich Tausende Besucher an. Eine Besonderheit des Festivals ist der Karnevalszug, bei dem der Wassermelonen-Zar mit seinen Gefolgen zunächst Einwohner und Gäste der Stadt begrüßt. Anschließend führt der Zar den Karnevalszug an, welcher sich über mehrere Kilometer erstreckt.

Ebenso feierlich sind die Wettbewerbe, welche hier stattfinden. Die Besucher nehmen an verschiedenen Wettbewerben teil: so bspw. die Auszeichnung für die größte Wassermelone, oder die sogenannte „Wassermelonen-Modeschau“, bei der Mädchen Kleidungen im „Stil von Wassermelonen“ demonstrieren. Eltern nehmen am Wettbewerb für geschmückte Kinderwagen oder am Wettbewerb für die ganze Familie teil. Das Festival sieht auch einige Spiele vor, bei der sich alles um die Frucht dreht, bzw. selbiger Gegenstand der Spiele ist. Der Besucher kann sich beim Wassermelonenschalen Weitwurf üben, das Brettspiel Dame mit Wassermelonen spielen, beim Wassermelonen-Bowling einen Strike werfen, an Wassermelonen-Schnitzerei teilnehmen, beim Sonnenblumenkernen Weitspucken teilnehmen und viele andere Spiele ausprobieren. Der Höhepunkt des Festes ist die sogenannte Wassermelonen- Schlägerei: zwei Teams werfen sich gegenseitig mit dem Fleisch der Wassermelonen ab.

Das Fest endet, ähnlich wie der Karneval in Rio, erst dann, wenn die Gäste Lust und Energie verlieren, dies macht es zu einem unvergesslichen Fest.