Das Nobel-Städtchen (
Nobelevskij gorodok), das sich auf dem Gelände des heutigen Zentralparks für Kultur und Erholung befand, ist einer der ungewöhnlichsten Orte des vorrevolutionären Zarizyn. Die Geschichte des Städtchens begann im 19. Jahrhundert, als die drei Brüder Robert, Ludwig und Alfred (Nobelpreisstifter) Nobel und ihr russischer Partner P.A. Bilderling das Unternehmen „Naphta-Produktionsgesellschaft Gebrüder Nobel“ gegründet haben. Die Aufgabe der Gesellschaft war es Öl und Ölprodukte aus Baku zu transportieren, um die Kerosinpreise zu reduzieren. Damals war es eine einigermaßen innovative Gesellschaft. Warum? Erstens vollzog sich der innerbetriebliche Öltransport per Pipelines. Zweitens wurde der erste Erdöltanker der Welt zum Ferntransport der Erdölprodukte erfunden und drittens wurden die Holzfässer durch Metallbehälter ersetzt. Für den Öltransport über die Wolga brauchte man natürlich eine unterstützende Infrastruktur. So begann der Aufbau des Nobel-Städtchens in Zarizyn. Das Städtchen beruhte auf folgenden Prinzipien: Autonomie des Ortes, klare Trennung zwischen der Industriezone und dem Wohngebiet, Begrünung und Landschaftsbau und der Verwendung der modernsten Technologie. Allmählich breitete sich Zarizyn nach Norden bis zum Nobel-Städtchen aus. So begann sich die Stadt zu verändern: in dieser Zeit gab es in Zarizyn bereits elektrische Beleuchtungen, es wurden verschiedene Ölarten aus Erdöl hergestellt, Erdölprodukte gelagert und Instandsetzungsbetriebe eröffnet. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Zentralpark für Kultur und Erholung auf dem Territorium des Nobel-Städtchens eingerichtet.