Die Geschichte der Wolgadeutschen hat in dem Dorf Nishnjaja Dobrinka im Kamyschinskij Rayon des Gebiets Wolgograd ihren Ursprung. Am 29. Juni 1764 gründeten 17 deutsche Familien die erste deutsche Kolonie mit dem Namen Moninger (das heutige Dobrinka) an der Wolga.
Die Kolonie bestand aus fleißigen Siedlern, deren architektonische Arbeiten die noch heute bestaunt werden können.
Früher gab es hier eine Wassermühle, ein Sägewerk, medizinische Einrichtungen, eine kirchliche Schule und eine Grundschule. Die Weberei und der Handel mit Brot waren sehr gut entwickelt. Darüber hinaus hatten der Anbau von Weizen und das Züchten von Rindern eine bedeutende Stellung.
Das älteste noch bestehende Gebäude ist eine kirchliche Schule, die im Jahre 1780 erbaut wurde. Seit nun mehr als 230 Jahren bestimmt die Schule bis heute ihre ursprüngliche Bestimmung. Die Schule musste nur einmal während des Krieges geschlossen werden. In dieser Zeit wurde sie in ein Krankenhaus umfunktioniert.
Bei einem Spaziergang durch die Straßen des Dorfes fällt dem Besucher die lutherische Kirche sofort ins Auge, deren Bau im Jahre 1845 begann und im Jahre 1864 abgeschlossen wurde. Leider wurde die Kirche durch einen Brand im Jahre 1918 beschädigt, wodurch das Dach und die majestätischen Säulen zerstört wurden.
Ein weiteres altes Gebäude ist das ehemalige Rathaus, in dem heute das psycho-neurologische Institut seinen Sitz hat.
In der ersten Hälfte des 20.Jahrhunderts lebten in dem Dorf mehr als 5000 Menschen, die meisten von ihnen waren Deutsche. Als Folge der Deportation im Jahre 1941 wurden die meisten Bewohner in andere Regionen des Landes umgesiedelt.
Im Dorf liegt nicht nur der Ursprung der Wolgadeutschen, noch heute lassen sich hier gut erhaltene Gebäude und deren schöne Architektur bestaunen. Eine weitere Sehenswürdigkeit ist die herrliche Landschaft des Nationalparks "Schtscherbakowskij".