Die internationale Städtepartnerschaftsbewegung entstand im Jahre 1944, als die Partnerschaftsbeziehungen zwischen der sowjetischen Stadt Stalingrad und der englischen Stadt Coventry gegründet wurden. In diesem Jahr wurde, neben der finanziellen Hilfe der englischen Stadt, ein Tischtuch mit den aufgestickten Namen von 830 Frauen aus der britischen Stadt übergeben, auf dem die folgenden Worte zu lesen sind: „Eine kleine Hilfe ist besser als großes Mitleid“. Heute befindet sich dieses Tischtuch im Panorama-Museum „Stalingrader Schlacht“.
Im Laufe der Zeit vergrößerte sich die Zahl der Partnerstädte von Stalingrad, respektive der Stadt Wolgograd. Heutzutage hat Wolgograd 25 Partnerstädte: Coventry (Großbritannien), Ostrava (Tschechien), Dijon (Frankreich), Kemi (Finnland), Lüttich (Belgien), Turin (Italien), Port Said (Ägypten), Chennai (Indien), Hiroshima (Japan), Köln (Deutschland), Chemnitz (Deutschland), Cleveland (USA), Toronto (Kanada), Chengdu (China), Jilin (China), Erewan (Armenien), Krusevac (Serbien), Ruse (Bulgarien), Tiraspol (Moldawien), Izmir (Türkei), Plonsk (Polen), Sandanski (Bulgarien), Orlando (USA), Olevano Romano (Italien), Sewastopol (Russland).
In vielen der oben erwähnten Städten gibt es Straßen, Avenuen und Plätze, die zur Erinnerung an die Stalingrader Schlacht benannt wurden. So gibt es in Paris den Platz der Schlacht um Stalingrad (Place de la Bataille-de-Stalingrad) und in Italien die Straße „Via Stalingrado“. Den Namen der Heldenstadt trägt sogar ein Asteroid. Wolgograd hat wiederum eine ganze Reihe von Straßen, die zu Ehre der Partnerstädte benannt wurden: Coventry Straße, Port Said Straße, Hiroshima Straße, Lüttich Straße.
Am schnellsten entwickelt sich die Partnerschaft zwischen Wolgograd und Köln, die am 28. November 1988 entstanden ist. Dank dieser Partnerschaft werden langfristige Kontakte zwischen Vertretern der beiden Städte geknüpft und verschiedene Schüler- und Studentenaustauschprogramme realisiert. In den für Russland schwierigen Jahren wurden mehrere Hilfelieferungen von Köln nach Wolgograd geschickt, sowie Sammelaktionen in Köln für die Wolgograder durchgeführt. Zur Pflege der Partnerschaftsbeziehungen wurde im Jahre 1989 der Verein zur Förderung der Städtepartnerschaft Köln-Wolgograd gegründet. Um die Bevölkerung der beiden Städte einander näher zu bringen, werden verschiedene Reportagen über die Städte und ihre Geschichte aufgenommen und zahlreiche Fotoausstellungen, Konzerte und Festivals veranstaltet.
Heute gilt die Städtepartnerschaftsbewegung als eines der erfolgreichsten und aussichtsreichsten Projekte der internationalen und interregionalen Zusammenarbeit in Wolgograd.