Dauer: etwa 1,5 Std.
Ausgangspunkt für diesen Spaziergang ist die Ecke Heldenallee/Lenin-Prospekt. Von hier geht es auf dem Grünstreifen in der Mitte des Lenin-Prospekts Richtung Brücke, vorbei an Blumenbeeten und Bänken, die zum Verweilen einladen.Rechterhand passieren wir einen neoklassizistischen Bau mit Säulengang. Hier haben die Duma und der Gouverneur des Wolgograder Gebiets ihren Sitz. Das Eckhaus gleich daneben, ein historisches Gebäude aus der Zeit der vorletzten Jahrhundertwende, ist das Landeskundemuseum (Krajewedtscheski musej). Hier erfährt der Besucher vieles über die Geschichte, Kultur und Natur der Wolgograder Region.
Wir passieren nun die Statue der russischen Dichterin Margarita Agaschina und kommen zum Denkmal für die Begründer Zarizyns, das zum 400-jährigen Jubiläum der Stadtgründung (1589) errichtet wurde. Hier endet der Grünstreifen.
Weiter geradeaus gelangt man über die Zariza-Brücke in den Woroschilowski-Bezirk. Im Tal floss einst das Flüsschen Zariza. Seit den 1960ern wird es jedoch durch unterirdische Rohre zur Wolga geleitet. Unterhalb der Brücke kann man die Kinder-Eisenbahn sehen, wo die Kleinen in die Rolle des Lokführers oder Schaffners schlüpfen können.
Gleich rechts hinter der Brücke liegt der Tschekisten-Platz (Ploschtschad Tsche-kistow). Dort steht das insgesamt
Ein paar Schritte weiter steht seit 2011 das Denkmal für die Panzerabwehrhunde (Pamjatnik sobakam-podrywnikam). Ein lebensgroßer Hund aus Bronze blickt wachsam nach vorn und hat die Ohren gespitzt, bereit, auf den Befehl seines Herrn loszustürzen. Auf dem Rücken trägt er eine Tasche mit einem Zünder und dem Sprengstoff TNT. Mit dieser Marschausrüstung wurden die treuen Vierbeiner in der Schlacht von Stalingrad zur Frontlinie geschickt. Ihr Ziel war es, so nah wie möglich an die feindlichen Panzer heranzukommen. Allein in den ersten Monaten der Schlacht sprengten die Hunde mehr als 20 deutsche Panzer in die Luft, insgesamt wurden ca. 180 auf diese Weise vernichtet. Das Denkmal soll an alle Hunde erinnern, die auf diese Weise als lebende Sprengsätze dienten.
Weiter geht es entlang der belebten Uliza Rabotsche-Krestjanskaja, einer der Hauptverkehrsadern der Stadt mit zahlreichen Geschäften und Cafés. Eine Pause kann man zum Beispiel im Restaurant oder Café des Hotels Jushny (Uliza Rabotsche-Krestjanskaja, 10) einlegen.
Wenn man von dort die Straße überquert, steht man vor einem roten Backsteingebäude mit eindrucksvollen weißen Verzierungen. Das ist das Kosakentheater, dessen Repertoire auf folkloristische Stücke spezialisiert ist.
Gegenüber gelangt man in den Sascha-Filippow-Park (Park im. Saschi Filippowa). Er ist nach einem jungen Partisanen benannt, den jedes Kind in Wolgograd kennt. 1942 bot der erst 17-jährige Sascha Filippow (1925-42) den deutschen Besatzern seine Dienste als Schuster an und konnte dadurch unauffällig wichtige Gespräche deutscher Offiziere belauschen. Er überbrachte der sowjetischen Seite wichtige Informationen, bis er entdeckt und gehängt wurde. In dem 1966 angelegten Park befindet sich sein Grab mit einer schmiedeeisernen Büste. Filippows Geschichte ist, wenn auch mit einem ordentlichen Schuss künstlerischer Freiheit, in Jean-Jacques Annauds Film Duell – Enemy at the Gates (2001) zu sehen.
Ein Stück davor steht seit 2005 das Denkmal „Schutzengel der Stadt Wolgograd“. Aus einer Vielzahl von Entwürfen wählte das Kirchenoberhaupt der Region, der Metropolit von Kamyschin und Wolgograd, höchstpersönlich den des Wolgograder Bildhauers Sergej Schtscherbakow aus. Die
Vom gegenüberliegenden Teil des Parks kommt man in einen etwas ruhigeren Teil Wolgograds. Wir gehen die Uliza Ziolkowskowo entlang, biegen rechts in die Uliza Balachninskaja ein und gelangen zwischen Wohnhäusern hindurch zur Synagoge. Der rote Steinbau liegt etwas versteckt und bietet einen schönen Blick auf die Wolga.
Zurück auf der Straße, steuern wir direkt auf den weithin sichtbaren Wohnkomplex „Wolgasegel“ (Wolshskie parusa) zu – einen blauweißen Doppelbau in Form zweier Segel. Von hier kommt man über die Uliza Kalinina zurück zur Zariza-Brücke (direkt vor der Brücke kann man im italienischen Restaurant Florenzia einkehren). Man kann aber auch rechts an den „Segeln“ vorbei die Böschung hinunter zur Wolga gehen. Hier befindet sich ein altgedientes Feuerlöschboot. Am Wasser entlang gelangt man zum Flusshafen, der ebenfalls viele Möglichkeiten für eine Stärkung bietet (z. B. das japanische Restaurant Yakitoria im Erdgeschoss oder das Café Ikra im 1. Stock).